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Momi

Ich habe letztens einen Momi gesehen. Was das ist, werdet Ihr fragen. Den Namen kennt ihr nicht? Ich vorher auch nicht. Aber dieser Momi hat mir seinen Namen gezeigt (ich hoffe nur, ich habe ihn richtig gedeutet, da die Momis mit ihrem ganzen Körper "sprechen"). Nun will ich Euch erklären, was Momis sind: Momis sind besondere Wesen. Sie sehen nicht aus wie wir Menschen, ihr Hauptfarbe ist grün, etwas blau und weiß (und auch ein bißchen rot und fliederfarben), zumindest waren das die Farben, in denen sich dieser eine Momi mir gezeigt hatte. Sie haben einen kleinen Rüssel als Nase, eine Art Staubwedel als Arme, kleine Flügel am Rücken und einen großen, ich will es mal so nennen, Staubsauger als Füße. Sie haben keine Beine, aber die brauchen sie auch nicht, da sie sich mit dem Staubsauger und ihren Flügeln über den Boden bewegen.

Wo ich diesen Momi gesehen habe, wollt ihr wissen? Ja, das war in einem besonderen Land. Windig und staubig war es dort, sehr staubig! Dunkle Staubwolken am Himmel, brauner Staub auf dem Boden. Ich musste den Mund zulassen, um den Staub nicht zu verschlucken. Gott sei dank hatte ich meine Brille auf, so kam etwas weniger von dem Staub in meine Augen. Darum sprechen Momis auch nicht mit dem Mund. Mit einem Mund voller Staub kann man keine verständlichen Wörter bilden (das ist so ähnlich wie wenn Ihr den Mund voll trockenen Brotes habt, da kann man auch nicht verständlich sprechen). Sie sprechen mit dem ganzen Körper und man muss gut aufpassen, um ihre Körpersprache zu sehen, da jede Bewegung eine Bedeutung hat und Bewegung für Bewegung ein Satz dargestellt wird.

Wie ich in dieses Land gekommen bin, fragt ihr? Durch das Land der Träume. Im Land der Träume ist jeder schon gewesen. Aber viele fallen gleich in die samtene Nacht des Traumes, wenn sie einschlafen. Aber wenn man übt, sich nicht gleich in den tiefen Schlaf fallen zu lassen, entdeckt man beim Eintreten in das Traumland einige Türen, die in verschieden Traumwelten führen. Ich habe gut geübt und daher diese eine Türe, die vor mir aufgetaucht ist, entdeckt und aufgemacht. Und da war es, das Land der Momis.

 

Was ich in diesem Land erlebte, werde ich hier nach und nach erzählen und irgendwann, in naher, oder ferner Zukunft, wird eine neue Geschichtenkiste daraus. Ihr könnt gespannt sein...

 

Nun will ich aber ausführlich berichten, was ich erlebte.

 

Ich machte also die Türe auf, die vor mir auftauchte. Ich hörte schon ein merkwürdiges Rauschen, als ich noch davor stand. Das machte mich neugierig und mit klopfendem Herzen öffnete ich die Türe. Prompt schlug sie wieder vor meiner Nase zu. Also lehnte ich mich gegen die Türe und hielt die Klinke fest. Diesmal schaffte ich es und die Türe blieb offen. Wie erstaunte es mich, was ich da sah und vor allem spürte! Der staubige Wind blies mich beinahe um. Ich machte einen Schritt in diese Welt und rums fiel die Tür hinter mir, die ich losgelassen hatte um mit meiner Hand mein Gesicht abzuschirmen, damit ich trotz Staub etwas sehen konnte, zu. Oh je, ich wollte ja eigentlich nur kurz einen Blick in dieses Land werfen und dann wieder zurück, um diesmal wirklich tief zu schlafen. Ich drehte mich mühsam um, konnte aber vor lauter Staub kaum was sehen. Nun, was sollte ich machen? Ratlos stand ich da, da sah ich im Staubwind verschwommen etwas auf mich zukommen. Es bewegte sich trotz des heftigen Windes recht zügig vorwärts. Dann war es da, das Momi. Ich bekam erst mal einen riesigen Schreck, da das Wesen für mich so ungewohnt aussah. Ich hatte soetwas zuvor noch nie gesehen. Es bewegte etwas längliches vor seinem, wie ich annahm Kopf.hin und her. Es blieb vor mir stehen und da bemerkte ich, dass es eine Art Rüssel war, mit dem es den Staub drumherum wegpustete. Wie das Wesen so vor mir stand, spürte ich eine Sog an meinen Beinen und Füßen. Ich sah nach unten und bemerkte kleine Luftwirbel auf dem Boden. Das Wesen wirbelte mit seinem Trichter, das es statt Füße hatte, den Staub auf und sog ihn dann ein. So schwebte es wie auf einem Art Luftkissen über dem Boden.

 

„Hallo“ versuchte ich zu sagen. Das Wesen hatten zwar mit seinem Rüssel eine Art Luftkorridor um mein Gesicht herum geschaffen, aber trotzdem war sprechen nicht einfach. Ich hatte das Gefühl den Mund voller Watte zu haben, da doch einige Staubkörner ihren Weg in meinen Mund fanden. Also sagte ich nichts mehr. Ich winkte statt dessen und hoffte, dass diese Geste auch in diesem Land als Hallo verstanden werden würde. Das Wesen schien es verstanden zu haben, denn es hob selbst seinen Arm, der so gestaltet war wie ein Staubwedel, und bewegte ihn vor seinem Körper auf und ab, langsam, wie als wollte es eine Fitnessübung machen. Ich merkte auch schnell warum: ich winkte wieder mit schnellen Bewegungen und sah, wie sich die staubige Luft zusammenwirbelte um mir dann um den Kopf zu wehen. Also winkte ich langsamer und siehe da, die Luft blieb ruhig und die Gesten waren viel deutlicher zu sehen. Ja, das war eine neue Erfahrung für mich, sprechen mit den Händen, aber ruhig und langsam.

 

 

 

So lernte ich einen Momi kennen. Wie es weiterging? Das erfahrt ihr ein anderes Mal.